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Webfontday 2011

Eintrag erstellt am 21 Nov 2011

Webfontday

Nach dem sehr spannenden Webfontday im letzten Jahr machte ich mich auch dieses Jahr wieder auf nach München um zu erfahren was sich in diesem Jahr so getan hat. Im Folgenden eine kurze Zusammenfassung der Konferenz, die wieder von der Typografischen Gesellschaft München organisiert wurde.

Ralf Herrmann „Webfonts for Beginners“

Ralf frischte die Erkenntnisse aus dem letzten Jahr auf und ergänzte diese um aktuelle Entwicklungen:

  • November 2011: Alle aktuellen Browser unterstützen Webfonts, weiterhin Probleme mit alten Systemen.
  • Wichtige Frage: Webfontdienst oder selber hosten?
  • Webfonts in der Realität angekommen
  • Digital Publishing im Kommen, statische Apps aber nicht die Zukunft, sondern dynamische HTML Versionen
  • noch zu wenig Gestaltungsmöglichkeiten mit CSS und Webfonts im Vergleich zu Print, aber einiges im Kommen

Einleitung Boris Kochan

In seiner Einleitung zog der Organisator Boris Kochan (@incfish) folgendes Fazit: Vieles was letztes Jahr vesprochen wurde ist zwar mittlerweile irgendwie Realität – aber es gibt noch viele Hürden bzw. Details die zu beachten sind.

Webfontday

Den spannendsten und inspirierendsten Vortrag des Tages lieferte sicher Oliver Reichenstein (@iA) von den Information Architects ab – auch wenn der Vortrag am wenigsten mit Webfonts zu tun hatte. Auf die Inhalte werde ich in einem gesonderten Blogbeitrag noch ausführlich eingehen. Jetzt nur ein Zitat:
„(Gute) Typografie ist ein Turbo für die Usability einer Website“.

Tim Ahrens – Ein Jahr danach: was hat sich geändert, was ist gleich geblieben?

Tim Ahrens beschrieb die Entwicklung im letzten Jahr, von der Entwicklung der Browser-Unterstüztung von WOFF bis hin zu der stagnierenden Anzahl von Webfontdiensten und der Frage des Selbsthostens. Er untermalte seinen Vortrag mit einigen Zitaten von Personen aus der Fontbranche:

Webfontday

Webfontday

Webfontday

Webfontday

Webfontday

Webfontday

Webfontday

Webfontday

Praxisbeiträge

Webfontday

Im folgenden schilderten Helmut Ness (@h_ness) von fuenfwerken, Martina Grabovszky (Kochan & Partner) und Andreas Henkel (henkelhiedl) ihre Erfahrungen mit konkreten Webfonts-Praxisbeispielen. Dabei kam oftmals heraus, dass alles nicht so einfach ist und oftmals auf Alternativen zurückgegriffen werden musste. Wie Andreas Henkel aber meinte „Ein bisschen was geht immer“.

Martina Grabovszky behandelte das Thema noch etwas elementarer, wies darauf hin wie wichtig das Thema Web für die Identität eines Unternehmens ist und stellte zum Beispiel Fragen wie „Wählt man heute für ein Corporate Design die Schrift nur noch danach aus ob sie als Webfont verfügbar ist?“

Webfontday

Dan Rhatigan Type choice and type use

Dan Rhatigan sprach in seinem Vortrag grundsätzlich über das Auswählen der richtigen Schrift und den Umgang mit ihr.

Adam Twardoch und Georg Seifert

Adam Twardoch stellte in seinem Vortrag das Vorgehen mit CSS Font Stacks vor, mit dem sich auf einfache Art und Weise Zeichen aus unterschiedlichen Schriften einbinden lassen. Gefolgt wurde er von Georg Seifert, der seine Schrift „Azuro“ vorstellte. Im Folgenden diskutierten beide zusammen mit Tim Ahrens über die Frage ob die Gestaltung von Schriften speziell für den Bildschirm nötig sei.

Dan Reynolds

Dan Reynolds zeigte in seinem Vortrag „Alte Schriften werden durch Webfonts (nicht immer) besser“, wie schlecht digitalisiert oft alte Schriften sind, wer es besser gemacht hat und zeigte zahlreiche Beispiel im Einsatz als Webfonts dazu. Die Beispiele sind aktuell noch anzusehen unter typeoff.de/webfontday

Webfontday

Webfontday

Ivo Gabrowitsch

Es folgte Ivo Gabrowitsch (@gabrowitsch), der Marketingdirektor von Fontshop, welcher einen ähnlichen Vortrag wie im letzten Jahr hielt, diesmal nur auf Appfonts statt auf Webfonts bezogen. Dabei versuchte er unter anderem herauszustellen, was an Free Fonts alles schlecht ist und warum man sie nicht verwenden wollte. Dieser Teil, vor allem in seiner Ausführlichkeit, erschien mir etwas unnötig. Ich denke die Besucher der Konferenz sind fachkundig genug um das selbst beurteilen zu können. In jedem Fall hatte er aber mit seinem Versprecher „Kostenlose Fonts haben oft nicht mal ein Versal-ß!“ die Lacher auf seiner Seite.

Nachdem er grundsätzlich über den Einsatz von Fonts in Apps referierte („Wenn ich ein langweiliges App mache, dann ist Arial perfekt.“), stellte er die Lizenzierungsmodelle von FontShop und der Konkurrenz vor.

Zu diesem Vortrag gab es auch die meisten Fragen der Teilnehmer, da die Lizenzierungspraktiken der Foundries für viele Fragezeichen bei den Nutzern sorgen. Er stellte auch selbst fest, dass man hier noch sehr sehr weit vom Optimalzustand entfernt ist. Ein erster Schritt in die richtige Richtung sollen die Mobile FontsFonts von Fontshop sein.

Webfontday

Torben Wildhelmsen

Den vorletzten Vortrag hielt Torben Wilhelmsen (@torbenwil) aus Dänemark, der über automatisierte Layouts (z.B. im Zusammenhang mit einem Webmagazin) referierte und dabei ein eigenes interessantes System und eigene Praktiken vorstellte. Zitate:
„The design should know the user.“
„Mobile first, online later, physical later, all data is in the cloud, doubles every year.“

Webfontday

Lucas de Groot

Für einen sehr symphatischen und unterhaltsamen Abschluss sorgte Lucas de Groot, der sich dem etwas undankbaren Thema Hinting auf sehr lockere Art und Weise näherte. Er ließ es sich auch nicht nehmen, das Hinting seiner eigenen Fonts mit einigen von Fontshop zu vergleichen, die nach Meinung von de Groot hier noch einiges an Nachholbedarf haben.
Fazit: „Ein bisschen Hinting wird es immer geben.“

Webfontday

Insgesamt wieder eine lohnende Veranstaltung – vielen Dank an die Organisatoren und die Referenten. Im Anschluß bot sich noch die Möglichkeit die Type Directors Club Show anzusehen, wer das wie ich verpasst hat, kann einige davon online bewundern.

Allgemeine und ausführliche Zusammenfassungen gibt es wohl aktuell noch nicht, bis jetzt bin ich nur auf einen Beitrag der Page und einen kurzen Kommentar des Designtagebuchs gestoßen.

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