Corporate Identity Konferenz Mainz – cxi10
Gestern, am 1.Juni 2010 fand in Mainz die cxi10, eine Konferenz zum Thema »Corporate Identity statt. Referenten aus Agenturen sowie Unternehmen stellten gemeinsam realisierte Projekt dar, und gaben somit einen sehr intensiven und lehrreichen Einblick in ihre Arbeit.
Veranstalter der Konferenz war das corporate identity institut und die Fachhochschule Mainz, die auch gleichzeitig Veranstaltungsort war. Ein sehr schöner Neubau, etwas ausserhalb von Mainz, am sogenannten Standort „Campus“.
Neber der Location war auch die reibungslose Organisation am Veranstaltungstag, sowie die Informationspolitik im Vorfeld sehr lobenswert.
Die Vorträge selbst begannen nach kurzer Begrüßung mit einem Vortrag von Gary Holt von der englischen Agentur SomeOne. Er sprach allgemein über Branding, und stellte dabei Grundzüge seiner Arbeitsweise wie z.B. „Passion“ und „+ing“ vor. Unter anderem sprach er davon, dass Konsistenz in CD-Manuals nicht besonders spannend sein und es unsere Aufgabe sei einen Mehrwert zu generieren der über diese „Langeweile“ hinausgeht: „consistency and guidelines are boring and not the future. Logos are just badges you see everywhere.“ Konkret wurde er am Beispiel o2 und an einem Auftrag für die olympischen Spiele 2012, wo es darum ging Piktogramme zu entwickeln. Weiteres interessantes Zitat: ”Never launch the logo. Logos are meaningless before the brand supports it.“ Insgesamt ein wirklich spannender Vortrag.
Als nächstes ging es um ein Erscheinungsbild für eine schweizer Stadt. Im Jahre 2007 fusionierten die beiden Orte Rapperswil und Jona, und dazu passend galt es eine neue visuelle Identität zu entwickeln. Gemeinsam erläuterten Hansjörg Goldener (Stadtvertreter) und Peter Vetter (Agenturvertreter) den Entstehungsprozess und ihre Anstrengungen mögliche Vorbehalte zu überwinden. Das Ergebnis kann großteils überzeugen, Details und Hintergründe kann man sich hier anschauen. Besonders überzeugen konnten die Mülltüten:
Nach der Mittagspause ging es dann um Weleda, einen Hersteller von Naturkosmetik. Seit längerer Zeit kümmert sich die Brandingagentur Peter Schmidt Group um die Überarbeitung des Weleda Auftritts. Gregor Ade als Vertreter der Agentur und Mirja Klos von Weleda gaben hier einen umfassenden Einblick in den aktuell noch laufenden Prozess. Besonders ein Präsentationsvideo, das drei verschiedene Designlinien vorstellte, konnte beeindrucken. Auch sehr interessant, dass Peter Schmidt Group nach dem ersten halben Jahr der Zusammenarbeit alles bis dahin geleistete über Bord schmiss und noch mal von Grund auf neu mit der Arbeit begann. Erster Schritt: „dem Kunden zuhören“. Sehr guter Vortag.
Als nächstes betraten Christoph Rohrer von KMS-Team und Adriana Nuneva von Heidelberger Druckmaschinen die Bühne und stellten gemeinsam die Arbeit am Messeauftritt für die Drupa 2008 vor, ein gigantischer Kraftaufwand. Ein paar Zahlen: 10.000 qm, 1500 Mitarbeiter vor Ort. Beeindruckend.
Nach einer erneuten Pause dann der letzte Vortrag des Tages: Robert Stulle von EdenSpiekermann und Manuel Demetz von Geo Marketing stellten die Arbeit am Onlineprojekt www.sentres.com vor. EdenSpiekermann war verantwortlich für die komplette Entwicklung der Marke. Der längste Vortrag des Tages war für mich nach Gary Holt auch der interessanteste und sympathischste, und die Art der optischen Präsentation war eindeutig die Beste. Fazit der Referenten: In Kundenbeziehungen miteinander, nicht gegeneinander arbeiten. Passendes Abschlusszitat: „Fuck Politics! Wir wollen ein tolles Resultat.“
Insgesamt haben sich die 15 Euro Eintritt und die dreistündige Autofahrt nach Mainz auf jeden Fall gelobt, Danke an die Organisatoren.
Ein paar Verbesserungsvorschläge hätte ich dennoch:
Statt den etwas zu langen Pausen lieber noch einen Vortrag einbauen. Da es ja eine Veranstaltung der FH Mainz ist, könnte ich mir auch die Einbindung von Studentenarbeiten mit einer eigenen Präsentation oder ähnliches vorstellen.
Die cxi auf Twitter.
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